English | Deutsch
United Nations Human Rights Office of the High Comissioner
Willkommen zu den Menschenrechten auf Trinkwasser und Sanitärversorgung Website

Women and Girls and Their Right to Sanitation

Leitartikel

Frauen und Mädchen und ihr Recht auf sanitäre Versorgung

Die UN erklärte 2010, dass der Zugang zu Wasser und sanitärer Versorgung Menschenrechte sind, aber Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt sind weit entfernt von der Realisierung dieser Rechte.

Es wird geschätzt, dass 2.6 Milliarden Menschen ohne angemessene Sanitärversorgung leben. Über 1.1 Milliarden Menschen haben überhaupt keine sanitäre Einrichtungen und praktizieren öffentliche Entleerung: sie gehen zur Toilette hinter Büsche, auf Felder, Plastiktüten, Gräben oder an Bahngleisen entlang.

Der Mangel an angemessen sanitären Einrichtungen betrifft besonders Frauen und Mädchen. Frauen und Mädchen haben nicht nur andere körperliche Bedürfnisse als Männer, sie haben auch einen grösseren Bedarf an Privatspäre beim Gebrauch von Toiletten, und wenn sie baden.Unzugängliche Toiletten und Badezimmer machen sie anfälliger für Vergewaltigungen und andere Formen geschlechterspezifische Gewalt.

Frauen und Mädchen sind unverhältnismäβig viel mit dem Risiko sexueller Gewalt konfrontiert, wenn sie lange Strecken zu Fuβ zu sanitären Einrichtungen gehen müssen, vor allem nachts ,” argumentiert Catarina de Albuquerque, UN Experin für das Menschenrecht auf sicheres Trinkwasser und Sanitärversorgung.

Laut Amnesty International müssen Millionen von Frauen und Mädchen mehr als 300 m entfernt von ihren Häusern laufen, um verfügbare Latrinen zu benutzen. Der allgemeine Gebrauch von „ Fliegenden Toiletten“ – menschlicher Abfall entsorgt in Plastiktüten und ins Freie geworfen – ist das Ergebnis der Unerreichbarkeit von WC-Einrichtungen.
„Neben dem Risiko physischer und sexueller Gewalt, sind Frauen und Mädchen, die sich im Freien entleeren, der Gefahr von Tierattacken ausgesetzt“, sagt die Expertin.

Sie sagt, dass eine Studie herausgefunden hat, dass Frauen und Mädchen anfälliger für Schlangenbisse sind, da sie versuchen, sich leise im Busch zu bewegen, um diskret zu sein. Schlangen und andere Tiere werden dann nicht verscheucht und sind dann eher überrascht durch die Präsenz der Frauen und beissen sie. Männer, andererseits, gehen eher lauter in den Busch und verscheuchten Schlangen und andere Tiere.

Frauen und Mädchen brauchen Badezimmer nicht nur zur Entleerung. Sie haben auch ein viel grösseres Bedürfnis nach Privatsphäre und Würde, wenn sie menstruieren.

„ Frauen und Mädchen haben besondere sanitäre Bedürfnisse, wenn sie menstruieren, was selten diskutiert und berücksichtigt wird,“ sagt die Expertin. „ Die Menstruation bleibt ein Tabu in vielen Kulturen“ erklärt sie“ und, als Ergebnis ist die Fähigkeit, sich in einer Vielzahl von Aktivitäten zu engagieren – Schule, Arbeit, Beweglichkeit im Allgemeinen – eingeschränkt, wenn Frauen und Mädchen menstruieren, wenn sie keinen Zugang zu angemessenen santären Einrichtungen haben.“

Separate Toiletten, z.B. , bedeutet, dass wahrscheinlich, zum ersten, mehr Mädchen teilnehmen und eher nach der Pubertät bleiben, um ihre Ausbildung zu beenden.

„ Ein wichtiger Schritt“, sagt die Expertin,“ ist es, sicherzustellen, dass Frauen und Mädchen bei der Entscheidungsfindung teilnehmen und ihre Prioritäten und Perspektiven zum Ausdruck bringen.“ „ Frauen und Mädchen legen einen grösseren Wert auf die Notwendigkeit einer privaten Toilette als Männer, und sind somit bereit Haushaltsressourcen zu verwenden, um einen solchen Zugang zu erlangen. Jedoch haben Frauen nur selten Kontrolle über das Hausahltsbudget, und der Zugang zu sanitären Einrichtungen bleibt eine niedrige Priorität in vielen Teilen der Welt“ erklärt sie.

Mädchen haben auch ein gösseres Risiko, wenn sie sich nicht im Privaten waschen können. Frau de Albuquerque zitiert einen Mann, der ihr fast mit Tränen in den Augen erzählte, dass seine Tochter nach Hause gekommen wäre und sagte, dass sie nicht mehr zur Schule gehen wollte, weil die anderen Kinder sie neckten und sagten, sie würde schlecht riechen.

Der Vater sagte:“ Ich weiss, dass sie schlecht riecht, aber wir haben kein Wasser in unserem Haus,“ und als die Expertin ihn fragte:“ Was haben Sie getan?“, antwortete er: „ Das einzige, was ich tun konnte, war, sie zu umarmen und mit ihr zu weinen.“

Im Juli 2011 lancierte der UN Generalsekretär Ban Ki-moon „ Nachhaltige Sanitärversorgung“ : Fünf-Jahres-Fahrt nach 2015, ein Anstoβ, um den Fortschritt der Milleniums-Entwicklungsziele der Verbesserung der globalen Sanitärversorgung bis 2015 zu beschleunigen und die Sanitärversorgung für alle zu sichern.