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United Nations Human Rights Office of the High Comissioner
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Girls Have a Right to Know

Leitartikel

Mädchen haben ein Recht zu wissen

Dem Menschenrechtsrat wurde auf seiner jährlichen, ganztägigen Diskussion in Genf mitgeteilt, dass der Fortschritt bei der Geschlechtergleichstellung in der Bildung so langsam ist, dass es unwahrscheinlich ist, dass sie vor 2040 erreicht wird. Die diesjährige Diskussion „ Stärkung der Frauen durch Bildung“ hörte von einer Reihe von Experten, die über einen gewissen Fortschritt sprachen, aber insgesamt eine Situation beschrieben, wo Millionen von Mädchen fortfahren Benachteiligungen und Diskriminierung zu erfahren, was eine effektive Bildung verhindert.

Die Konferenz zum Thema Menschenrechte als Grundlage für den Fortschritt bei den MDGs wurde von den Nicht-Regierungsorganisationen Amnesty International und Realizing Rights in Vorbereitung auf den MDG Gipfel in New York in diesem September organisiert, um die Verwircklichung der Milleniums-Entwicklungsziele zu beurteilen.

Bildung ist beides, ein Menschenrecht in sich selbst und ein unverzichtbares Mittel andere Rechte zu verwirklichen, aber trotz weitverbreiteter Akzeptanz dieses Prinzips, gab es Einstimmigkeit auf dem Treffen, dass in der Praxis noch viel mehr getan werden muss.

Bei der Eröffnung der Podiumsdiskussion sagte Kyung-wha Kang, dass von den 130 Millionen jungen Leuten, die heute nicht in der Schule sind, 70 Prozent Mädchen sind. Auf der anderen Seite erzählte sie dem Rat,

„ wenn ein Mädchen gebildet ist, sind die Vorteile wirklich lebens-verändernd.“

Die Abgeordnete wies auf Forschungen hin, die zeigen, dass Mädchen, die gebildet sind, eher später heiraten, besser vor erzwungenen oder frühen Ehen geschützt sind, eher dazu beitragen die HIV/AIDS-Rate in ihren Ländern zu senken, weniger Kinder haben werden, weniger schwangerschaftsbedingten Komplikationen oder Tod ausgesetzt sind. Mädchen, die für eine längere Zeit in der Schule gewesen sind, entwickeln sich oft zu Antriebskräften für positive soziale Veränderungen, und wenn sie fähig sind zu arbeiten, sind sie eher bereit, fast alles davon in die Familie zu investieren, als Jungens, sagte sie.

Kang sagt, dass es bei der gegenwärtigen Fortschrittsrate unwahrscheinlich ist, dass das Milleniums-Entwicklungsziel 3, die Abschaffung der Geschlechterungleichheit zwischen Jungen und Mädchen beim Zugang zur Grundschulausbildung, zu erreichen ist. Wegen der jüngsten Finanz-und Wirtschaftskrise waren es „ die Mädchen, die als erste von der Schule genommen wurden“, sagte Kang, „ um ihren Familien bei der Bewältigung wirtschaftlicher Not zu helfen.
Vernor Muñoz Villalobos, der Sonderberichterstatter für das Recht auf Ausbildung sagte, dass Armut nur ein Faktor sei, der Mädchen davon abhält zur Schule zu gehn. Frühe Heiraten und ungewollte Schwangerschaften seien Indikatoren von vorherrschenden Überzeugungen, dass die einzige Rolle einer Frau in der Reproduktion und in der häuslichen Existenz bestünde, sagte er.

Muñoz sagt, dass Bildung für alle Frauen garantiert sein müsse, aber leider werden in vielen Teilen der Welt Frauen nicht als Rechtsträgerinnen angesehen.

Der Mangel an Zugang zu angemessenen sanitären Einrichtungen ist ein anderer bedeutender Grund, warum weniger Mädchen als Jungen die Schule besuchen.Die Unabahängige Expertin in der Frage von Wasser und Sanitärversorgung, Catarina de Albuquerque, sagt, das einer der Faktoren, der helfen kann zu verstehn, warum mehr Mädchen als Jungen weiterhin die Schule verlassen, wäre der Zugang zu sicherem Wasser und sanitären Einrichtungen.

Mädchen haben oft die Aufgabe, täglich Wasser zu holen, was entweder dazu führt, dass sie zu spät zur Schule kommen oder gar nicht teilnehmen, und sie sind mehr durch schlechte sanitäre Einrichtungen in der Schule betroffen. De Albuquerque teilte dem Treffen mit, dass 11 Prozent mehr Mädchen die Schule besuchen, wenn gute sanitäre Versorgung vorliegt.

Die Stellvertrentende Hochkommissarin hob die Konsequenzen eines Bildungsmangels bei Frauen hervor; ohne Ausbildung ist das Wissen der Frauen über Ernährung, Geburtenregelung und Verhütung eingeschränkt.“ Eine beredte Tatsache ist, dass der Hauptgrund für die Sterblichkeit der 15 bis 19 jährigen Mädchen weltweit Schwangerschafts-und Geburtskomplikationen ist. Sie sind ein Teil der Statistik einer überwältigenden Zahl von hunderttausenden von Frauen und Mädchen, die jedes Jahr während Schwangerschaft und Geburt verloren gehen“, sagte sie.

18. Juni 2010